Doppelrobotersystem im Robotik-Labor

Studierende mit Professor und Industrierobotern

Robotik Studierende mit dem Studiengangleiter Prof. Dr. Ulrich Schmidt; Fotos: THI

Industrieroboter und Studierende

Doppelrobotersystem

Roboter sind aus der industriellen Produktion nicht mehr wegzudenken. Aber wie sieht die Zukunft der Industrierobotik aus? Das Stichwort für künftige Robotergenerationen heißt "Zusammenarbeit" oder "Kollaboration" und zwar nicht nur als Mensch-Roboter-, sondern auch als Roboter-Roboter-Kollaboration.

Die am weitesten verbreitete Geometrie von Industrierobotern ähnelt der menschlichen Anatomie, mit Rumpf, Oberarm, Unterarm und Hand. Allerdings handelt es sich immer um einarmige Roboter, was deren Einsatzmöglichkeiten deutlich begrenzt: Der einarmige Roboter kann zwar ein Werkstück bearbeiten, er kann es aber nicht gleichzeitig halten oder gar drehen. Stattdessen werden die zu bearbeitenden Werkstücke in speziell konstruierten Vorrichtungen eingespannt und fixiert, ändern sich die Werkstücke, dann müssen auch die Spannvorrichtungen geändert werden.

Der Mensch ist da viel flexibler, er kann ein Werkstück mit einer Hand halten und mit der anderen bearbeiten. Wäre das nicht auch ein Ansatz für die Robotik? Wir haben deshalb in unserem Robotik-Labor an der TH Ingolstadt ein Doppelrobotersystem installiert, zwei identische Industrieroboter mit überlappenden Arbeitsbereichen, die als die "Arme" eines einzigen, zweiarmigen Roboters aufgefasst werden können. Einer der beiden Roboter hält, dreht und wendet die zu bearbeitenden Werkstücke, z.B. zu verschweißende Bleche, der andere Roboter bearbeitet diese, z.B. durch Punktschweißen mit einer Schweißzange.

Im Studiengang Robotik erlernen Sie in unserem Robotik-Labor, wie man solche kooperierenden Roboter programmiert und deren Bewegungsabläufe synchronisiert, um wechselnde Bearbeitungsaufgaben ohne dedizierte Spann- und Zuführeinrichtungen zu lösen. Mit diesem Wissen sind Sie gut gerüstet, um Roboter in der industriellen Produktion noch flexibler und effizienter einsetzen zu können.