An der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) war Kick-off für das Forschungsvorhaben „IN2Lab“. Das Vorhaben ist ein Schlüsselprojekt, wenn es um Ingolstadts digitales Testfeld für automatisiertes und vernetztes Fahren, die sogenannte „Erste Meile“, geht. Die verbindet die Autobahn-Anschlussstelle Ingolstadt-Süd mit dem künftigen Technologiepark IN-Campus. Die Vision dabei lautet: Fahrerlose Autos fahren von der Autobahn über urbane Straßen bis ins Parkhaus – und zwar gesichert.
So ist es das Ziel des auf drei Jahre angelegten Forschungsvorhabens, ein Absicherungssystem für das automatisierte Fahren zu entwickeln. Dazu wird die Infrastruktur der Straße mit Sensoren, Kommunikationsmodulen und IT ausgestattet und eine Leitstelle aufgebaut. Dieses System liefert dann Daten, welche die Umfeldwahrnehmung der Fahrzeuge erweitern. Als unabhängige Quelle bestätigen etwa die Sensoren die fahrzeugeigenen Daten und sichern somit die automatisierten Fahrfunktionen ab. Diese Testvariante ergänzt die bisherigen Methoden – von Simulationen und Labortests bis hin zu kontrollierten Fahrversuchen – um die Erprobung im Realverkehr, die finale Entwicklungsstufe.
Mit dem Testfeld erweitert die THI die bestehenden Indoor- und Outdoor-Versuchsanlagen von CARISSMA, dem Forschungs- und Testzentrum für Fahrzeugsicherheit. Dabei liefert die Infrastruktur die technische Basis für ein Innovationslabor, das künftig auch anderen Forschungseinrichtungen, Startups und Unternehmen offensteht. So stärkt die Technische Hochschule den KI-Mobilitätsknoten Ingolstadt. IN2Lab wird im Bayerischen Verbundforschungsprogramm (BayVFP) Förderlinie Digitalisierung mit 1,94 Mio. € gefördert.
Zu den Partnern zählen Audi, die Car.Software-Organisation und Continental sowie Blickfeld und Savari, die Spezialisten für Lidar und Car2X-Kommunikation. Beteiligt ist auch das neu gegründete Fraunhofer Anwendungszentrum für Vernetzte Mobilität und Infrastruktur (VMI). Weitere, assoziierte Partner unterstützen das Vorhaben, so die Stadt Ingolstadt, das Telekommunikationsunternehmen COM-IN, der Chiphersteller Qualcomm, S.E.A Datentechnik sowie Bayern Innovativ. Geleitet wird das Vorhaben von den THI-Forschungsprofessoren Andreas Festag und Ondrej Vaculin sowie Gordon Elger.