Der World Usability Day (WUD) will ein weltweites Band zwischen Forschung, Industrie, Bildung, Verwaltung und Benutzern knüpfen. Er findet jährlich am zweiten Donnerstag im November statt. Mittlerweile gibt es Veranstaltungen in mehr als 40 Ländern. Zeitgleich werden rund 200 Veranstaltungen angeboten, in denen aktuelle Erkenntnisse und Errungenschaften diskutiert werden. Das Motto in 2019 war „Designing for the Future We Want“ und hat damit das Themenfeld Nachhaltigkeit, Klimawandel und Zukunft der Erde adressiert.
Die Technische Hochschule Ingolstadt (THI) hat sich in diesem Jahr bereits zum dritten Mal mit einem eigenen Programm am World Usability Day beteiligt. Gemeinsam mit dem Spiegel Institut, einem Beratungsunternehmen für Consumer Research und User Experience Consulting, hat das THI-Team von 15 bis nach 19 Uhr ein abwechslungsreiches Programm rund um das Thema Usability und User Experience angeboten. THI-seitig wurde der Tag von Prof. Dr. Andreas Riener, Leiter der User-Experience-Design-Studiengänge sowie Professor für Human-Machine Interface and Virtual Reality, gemeinsam mit Prof. Ingrid Stahl, Professorin für Mensch-Maschine-Interface Design organisiert. Der dritte WUD an der THI war auch der bisher größte und aus Angebotssicht vielfältigste.
Maximilian Schmidt, Senior Experience Consultant bei Namics, referierte über die Rolle von Empathie in der Kommunikation und zur Ideengenerierung. Martin Nothhelfer, Gründer von pretty bloody simple aus München, zeigte in seinem Vortrag Möglichkeiten auf, wie die Öffentlichkeit mittels interaktiver Prototypen auf Probleme in der Gesellschaft, z.B. Klimaerwärmung, aufmerksam gemacht werden kann. Jana Paulick, UX Consultant bei Spiegel, beleuchtete in einem Tutorial die wesentlichen zu berücksichtigenden Aspekte in der Entwicklung von sprachbasierten Benutzerschnittstellen.
In einem Talk referierte Prof. Dr. Alexander Meschtscherjakov von der Universität Salzburg über User Experience-Aspekte bei der Automatisierung, u.a. in der Mensch-Roboter Kollaboration, und gab damit einen Ausblick auf die Zukunft der Arbeitswelt. Lennart Niemeyer, UX Consultant bei Spiegel Ingolstadt, diskutierte am Beispiel des UN-Nachhaltigkeitsziels 6 „Zugang zu sauberem Wasser“, wie erfolgreiche Produktentwicklung unter Anwendung des User-Centered Design-Prozesses und der Erfüllung von Benutzerbedürfnissen gesteuert werden kann.
Stavros Tasoudis, PostDoc in der Forschungsgruppe von Prof. Riener an der THI, sprach über Usability-Metriken und die Qualität von User Experience im Interaktionsdesign und zeigte Evaluationsmöglichkeiten auf. Der Höhepunkt des Nachmittags war die Abschluss-Keynote zum Thema „Work and Well-being in Cars“ von Prof. Dr. Andrew Kun von der University of New Hampshire/USA. Kun sprach in seinem Vortrag über die Möglichkeit der zukünftigen Nutzung des Automobils zur Entspannung, aber auch zum Arbeiten.
Neben den Expertenvorträgen haben UXD-Studierende ihre aktuellen Arbeiten vorgestellt, unter anderem:
- Ausstellung „Digitalfotografie“ (UXD-Studierende L. Semmler, Th. Zimmermann)
- Forschungsprojekt „BEEfficient – Akzeptanz von Drohnen“ (M. Schuß, T. Özsahin)
- Studentenprojekt „German UPA 2019-Gewinner“ (D. Angermeier, L. Janetschke)
- Studentenprojekt „heimelig“ (S. Becker, K. Bosch, J. Roggenkamp)
- Studentenprojekt „Daimler Benz In-Car Gaming Challenge“ (M. Götz, C. Lehnerts)
- Plakatserien UXD zu div. Themen (I. Stahl, A.-K. Frison, A. Löcken)
- Forschungsprojekt „MiB – Akzeptanz automatisierter Fahrzeuge“ (K. Weigl, V. Glaser)
- VR-Labor „Fahrradsimulator in VR“ (Th. Grauschopf, T. von Sawitzky)
- Dynamischer Simulator for Usability Research (A. Riener, A.-K. Frison, P. Wintersberger)
Neben einem Info-Stand der German UPA war ein weiterer Fixpunkt im Rahmenprogramm die Unternehmens-Ausstellung.
Video zum World Usability Day 2019 an der THI: https://www.youtube.com/watch?v=PfsCG6eZGUc