Wie könnte die Zukunft aussehen – und wie kann man sich auf verschiedene Szenarien vorbereiten? An der Beantwortung dieser Fragen wird an der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) geforscht. Am Freitag, den 11. November fand dort die feierliche Gründung des Bayerischen Foresight-Instituts (BayForesight) statt.
BayForesight konzentriert sich auf technologieorientierte Zukunftsforschung sowie die damit verbundenen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Interdependenzen. Angesichts der rasanten Entwicklungen in Wirtschaft, Technik und Gesellschaft gewinnt Zukunftskompetenz stetig an Bedeutung. BayForesight soll dabei besonderen Fokus auf die Themen Künstliche Intelligenz, Nachhaltigkeit und Mobilität setzen und bayernweit mit Hochschulen zusammenarbeiten. Der Transfer der Forschungsergebnisse sowie Beratung für Wirtschaft und Gesellschaft sind weitere Aufgaben des neuen Instituts.
Bei der Eröffnungsfeier betonte THI-Präsident Prof. Dr. Walter Schober den übergeordneten Anspruch des neuen THI-Instituts: „BayForesight soll eine Vogelperspektive einnehmen, nicht nur für Entwicklungen in Wirtschaft und Gesellschaft, sondern auch für die Forschung an der THI: Welche Technologien und Trends kommen – und was bedeutet das für uns als THI?“
Staatssekretär Roland Weigert sagte in einer digitalen Grußbotschaft: „Gerade mit Blick auf die Herausforderungen unserer Zeit ist es existenziell wichtig, die Transformationsprozesse erfolgreich zu gestalten und neue Geschäfts- und Organisationsmodelle zu entwickeln. Dafür ist ein synergetisches Zusammenspiel von Zukunfts- und Technologieforschung, Strategieentwicklung und Innovationsfähigkeit entscheidend. Ich freue mich auf innovative Ideen und spannende Impulse aus dem neuen Institut. Die Mittel aus der Hightech Agenda Bayern werden hier hervorragend angelegt.“
Prof. Dr. Jan Oliver Schwarz, Professor für Strategic Foresight and Trend Analysis und Leiter des neuen Instituts, erklärte die Grundhaltung der Zukunftsforschung so: „Sich mit Zukunft zu beschäftigen, heißt erst einmal, sich mit der Gegenwart kritisch auseinanderzusetzen. Von dieser Analyse ausgehend möchten wir in BayForesight Zukunftskompetenzen bereitstellen und demokratisieren.“
Keynote-Speaker Stephan Mergenthaler (Head of Strategic Intelligence and Member of the Executive Committee of World Economic Forum) betonte: „Vor dem Hintergrund der weltweiten Polikrise und der Erfahrungen der Pandemie muss Foresight auch auf disruptive Entwicklungen vorbereiten und Resilienz stärken.“ Mergenthaler stellte Prinzipien für eine konstruktive Transformationsagenda vor, die durch BayForesight gesellschaftlich und unternehmerisch verankert werden sollten.
Neben Institutsleiter Prof. Schwarz forschen in BayForesight Prof. Dr. Laura Bechthold (Technology Assessment and Cultural Management), Prof. Dr. Alexander Schönmann (Technology Design and Application) und Prof. Dr. Stefanie Wrobel (Business Development and Transformation Management). Sie alle lehren im Masterstudiengang Global Foresight and Technology Management, der seit dem Wintersemester 2021/22 ein nationales und internationales Studierendenpublikum zur nächsten Generation der Zukunftsforscher, Strategieentwickler und Change Manager ausbildet.