Wie lässt sich aus Ozeanwellen sinnvoll Energie zur Stromerzeugung gewinnen? Uela Lim und Jagrit Gupta, internationale Studierende der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) im Bachelorstudiengang Engineering and Management, haben ein Wellenkraftwerk entwickelt, das die Umwelt nachhaltig schützt.
Wellenkraftwerke sind kleine Wasserkraftwerke, die im Gegensatz zu Gezeitenkraftwerken nicht Ebbe und Flut zur Energiegewinnung nutzen, sondern die stete Bewegung der Wellen. Bislang existieren weltweit vor allem Prototypen dieser Art von Kraftwerken, hier sehen die THI-Studierenden ihr Potenzial.
Das Wellenkraftwerk der THI-Studierenden nutzt sowohl den Wellengang als auch den Küstenwind. Es besteht aus einer langen Kammer, in die das Wasser, das auf die Küste trifft, von der einen Seite hineingelangt und aus der es auf der anderen Seite wieder hinausströmt. Beim Rückgang der Welle nimmt das Wasser den umgekehrten Weg durch die Kammer. Ebenso verhält es sich mit dem Wind, der sowohl landwärts als auch seewärts genutzt werden kann. Die Kraft aus Wellen und Wind treibt eine Turbine an, die selbst außerhalb des Wassers liegt und daher die Meeresflora und -fauna unberührt lässt.
Die Idee für das Projekt hatte Uela Lim, die aus den Philippinen stammt – einem Land, das aus rund 7.100 Inseln besteht und in dem ein Viertel der Bevölkerung keinen festen Zugang zu Elektrizität hat. Der Gedanke der Studentin: Wenn Elektrizität aus Wellen und Wind erzeugt werden kann, kann mehr und mehr vermieden werden, dass fossile Brennstoffe für umweltschädliche Stromgeneratoren importiert und verbraucht werden. Nicht nur auf den Philippinen, sondern weltweit. Bislang existiert das Wellenkraftwerk der THI-Studierenden als Konstruktion, der nächste Schritt ist die Herstellung eines Prototypen.
Erneuerbare Energien lassen sich an der THI auch vollzeit studieren. Die Hochschule bietet hierfür den Bachelorstudiengang Erneuerbare Energien sowie den englischsprachigen Masterstudiengang Renewable Engery Systems an.