Nach einer Bauzeit von nur acht Monaten war es heute soweit: Der Modulbau „Hans Carl von Carlowitz“ auf dem Campus Neuburg der Technischen Hochschule Ingolstadt wurde feierlich eröffnet. In seinem Grußwort zog THI-Präsident Walter Schober eine positive Bilanz: „Unser Campus entwickelt sich – und er entwickelt sich gut.“ Die Zahl der Studienbewerber in Neuburg sei im Vergleich zum Vorjahr um 55 Prozent gestiegen, die Hälfte der Anfragen komme aus dem Ausland. „Wir haben hier auf dem Campus eine Start-up-Mentalität, die wir gerne fördern. Für uns stehen die Studierenden im Mittelpunkt.“
Dieser Einschätzung schloß sich Markus Blume, Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, an: „Die THI ist nicht nur Mobilitätshochschule – sie ist unsere Geschwindigkeitshochschule. Eine Einweihung folgt der nächsten, drei Viertel der HTA Professuren sind bereits besetzt und der Campus in Neuburg wächst in Rekordtempo: Der Campus Neuburg ist ein Erfolgsmodell – regional verankert und global attraktiv. Die THI setzt hier in Forschung und Ausbildung voll auf Zukunftsthemen – ein fantastisches Reallabor für Nachhaltigkeit.“
Oberbürgermeister Dr. Bernhard Gmehling unterstrich in seiner Rede ebenfalls das Potenzial des Campus. Der Stadt Neuburg sei es wichtig, ein angenehmes Umfeld für die Studierenden zu schaffen – und weiterhin eng mit der THI zusammenzuarbeiten. Um einen Eindruck zu vermitteln, womit sich Forschung und Lehre auf dem Campus auseinandersetzen, präsentierte Prof. Jana Bochert, Dekanin der Fakultät Nachhaltige Infrastruktur, mit einer Studierendengruppe ihr aktuelles Projekt. Die Studierenden haben Entwürfe für ein sanierungsbedürftiges Gemeindehaus in Tsumkwe, Namibia, erarbeitet. Dabei haben sie neben Nachhaltigkeitsaspekten auch Gestaltung im Blick und beispielsweise bunte Fenster sowie Sonnensegel geplant.
Auf eine Bauvorstellung durch Thomas Sendtner, Staatliches Bauamt Ingolstadt, folgte ein Rundgang mit Enthüllung des Namensschildes. Außerdem wurde als Zeichen der Nachhaltigkeit ein Esskastanienbaum am Eingang gepflanzt und der Modulbau gesegnet. Beim abschließenden Get together bestand die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen.
Neben dem Modulbau wird der sogenannte Verbinder errichtet, der für eine barrierefreie Erschließung des Gebäudes Max IV Joseph und des Modulbaus von Carlowitz sorgt. Das Vorhaben wird aus dem Programm für Modulbauten der Hightech Agenda Bayern finanziert. Der Namensgeber des Baus, Hans Carl von Carlowitz (1645-1714), gilt als einer der Begründer der Nachhaltigkeit. In seiner Funktion als Kammer- und Bergrat setzte er sich für die Erhaltung der durch Bergbau und Gewerbe stark angegriffenen Erzgebirgswälder ein.