Wie PV-basierte Mini-Grids ländliche Elektrifizierung in Subsahara Afrika beschleunigen und nachhaltig gestalten können und welchen Beitrag die Wissenschaft leisten kann, haben Expert*innen aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft im Rahmen des letzten von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Workshops in Maseru, Lesotho, diskutiert.
Vom 28. November bis 02. Dezember 2022 traf sich das Projektkonsortium bestehend aus Wissenschaftler*innen des Instituts für neue Energie-Systeme (InES), der National University of Lesotho, der Universidade Eduardo Mondlane aus Maputo und der Universität Bayreuth in der Hauptstadt Lesothos, Maseru, um die intensiven Diskussionen der vorangegangenen Workshops in Maputo und Ingolstadt fortzusetzten und die gemeinsame Projektidee für ein nachfolgendes Projekt weiter zu konkretisieren. Die Durchführung des Workshops wurde dabei durch die Teilnahme von Expert*innen des Department of Energy Lesotho (DoE), Lesotho Electricity Company (LEC), OnePower Lesotho, Smart Village Research Group, des LREEAP Projekt der Weltbank und weiterer unterstützt. Im Fokus standen dabei besonders Herausforderungen aber auch Chancen der ländlichen Elektrifizierung in Lesotho. Daten der Weltbank zeigen, dass Lesotho derzeit eine Elektrifizierungsrate von ca. 47% aufweist, die besonders die ländlichen Regionen benachteiligt. Laut den Berichten des DoE liegen die Gründe hierfür allen voran in der bergigen Landschaft Lesothos, finanziellen und politischen Einschränkungen und mangelndem Qualitätsmanagement. Durch die Beiträge und gemeinsamen Diskussionen wurde recht schnell klar, dass es – besonders in Lesotho – auch an nachhaltigen Lösungen für PV-basierte Mini-Grids mangelt. Es gebe zwar viele Projekte, die die ländliche Elektrifizierung in Angriff nähmen, jedoch fehle es oft an der richtigen Dimensionierung und der optimalen Steuerung solcher Projekte. Häufig führe dies zu einem Scheitern des gesamten Projektes, wenn die errichteten Anlagen durch die fehlerhafte Planung und Instandhaltung nach wenigen Jahren nicht mehr funktionsfähig seien.
Gestärkt durch die Beiträge und Diskussionen mit den Expert*innen, befasste sich das Projektkonsortium in der zweiten Hälfte des Workshops intensiv mit der Weiterentwicklung der Projektidee. Exkursionen zu bestehenden PV- und Hydro-Mini-Grids in ländlichen Gebiete Lesothos halfen zudem, die reale Situation vor Ort besser zu verstehen und die Probleme, vor denen viele Projekte stehen, besser nachzuvollziehen. Aufbauend auf den vorangegangenen Arbeiten in Maputo und Ingolstadt und den in Maseru gewonnen Erkenntnissen, wurde ein Nachfolgeprojekt skizziert, das diese Herausforderungen adressiert.
Mit diesem dritten Workshop endet das Projekt. Ziel war es, die neu initiierte Kooperation der beteiligten Institutionen zu stärken und ein innovatives Forschungsprojekt zur Überwindung der Hemmnisse ländlicher Energieversorgung in Subsahara-Afrika zu entwickeln. Das Konsortium geht aus den drei gemeinsamen Workshops gestärkt hervor und ist zuversichtlich, die intensive Kooperation in einem Folgeprojekt fortführen zu können. Es wurde zudem vereinbart, die Kooperation auch im Rahmen von Austauschprogrammen für Studierenden und weiterer zukünftiger Projektideen fortzuführen.