Start des Projektes AWARE2ALL - Förderung durch "Horizon Europe"

AWARE2ALL ist ein vom EU-Programm Horizon Europe ausgewähltes Konsortium, um die Sicherheit der Insassen von vernetzten und automatisierten Fahrzeugen und der menschlichen Verkehrsteilnehmer zu verbessern.

Das Projekt bringt Forscher, Innovatoren und Partner aus der Automobilindustrie aus 16 Organisationen in ganz Europa zusammen und wird von der Europäischen Kommission in den nächsten drei Jahren mit insgesamt acht Millionen Euro gefördert.

Eine gemeinsame Pressemitteilung von Vicomtech | Technische Hochschule Ingolstadt | Capgemini | CERTH/HIT | TNO | FICOSA | CEA | TECNALIA | DLR | FEKA AUTOMOTIVE | NEVS | gestigon | IRT SystemX | SYRMIA | ESI Group | Humanetics

14. Dezember 2022 - Das spanische RTO Vicomtech koordiniert das Konsortium, das führende EU-Experten aus Forschungsinstituten sowie Technologie- und Industriepartner aus der Automobilindustrie aus Spanien, Frankreich, Deutschland, Griechenland, den Niederlanden, Serbien, Schweden und der Türkei zusammenbringt. Das AWARE2ALL-Konsortium wird einen besonderen Schwerpunkt auf unterrepräsentierte Bevölkerungsgruppen legen, um sicherzustellen, dass die Ergebnisse allen Insassen und menschlichen Verkehrsteilnehmern (HRUs[1]) Sicherheit bieten.

Schätzungen zufolge war menschliches Versagen an etwa 95 % aller Straßenverkehrsunfälle in der EU beteiligt. HAVs sind die perfekte Alternative zur Reduzierung der durch menschliches Versagen verursachten Kollisionen, insbesondere bei risikoreichen Fahrsituationen (z. B. Trunkenheit am Steuer oder Ablenkung). Bis 2030 wird mit einer Marktdurchdringung von 15 % gerechnet, wobei erste Anwendungen in Shuttles und gemeinsam genutzten Fahrzeugen vorgesehen sind.

Die Hindernisse für die Markteinführung von HAVs sind hauptsächlich auf Sicherheitsbedenken und menschliche Faktoren zurückzuführen. Um diese Hindernisse zu überwinden, wird AWARE2ALL die Veränderungen bei der Straßenverkehrssicherheit und der Interaktion zwischen den verschiedenen Verkehrsteilnehmern, die durch das Aufkommen dieser Fahrzeugtypologie verursacht werden, durch die Entwicklung innovativer Technologien zusammen mit den entsprechenden Werkzeugen und Bewertungsmethoden wirksam angehen.

So werden die Handlungsmöglichkeiten von AWARE2ALL aus zwei verschiedenen Blickwinkeln betrachtet: Innerhalb und außerhalb des Fahrzeugs.

Einerseits wird das System auf die Sicherheit der Insassen ausgerichtet sein. Ein kontinuierlicher Insassenüberwachungsstatus (OMS) wird die Situation im Fahrzeug bewerten. Im Notfall entscheidet es, wenn möglich, die Kontrolle an den Fahrer zu übergeben oder ein Ausweichmanöver durchzuführen und so eine Kollision zu vermeiden. Ist eine Kollision unvermeidlich, passen sich fortschrittliche passive Sicherheitssysteme an, um die Schwere der Verletzungen zu verringern. Das Verhalten der HAV-Systeme muss den Insassen jederzeit angemessen und rechtzeitig über die interne Mensch-Maschine-Schnittstelle (iHMI) mitgeteilt werden.

Was das Äußere des Fahrzeugs betrifft, so wird sich das System auf die Sicherheit der HRUskonzentrieren. Ein Umgebungswahrnehmungssystem wird es dem HAV ermöglichen, die Situation außerhalb des Fahrzeugs zu erkennen und gefährliche Situationen vorauszusehen. Eine externe Mensch-Maschine-Schnittstelle (eHMI) unterstützt das Fahrzeug bei der Kommunikation mit den HRUs.

Alle in AWARE2ALL entwickelten Systeme werden in insgesamt vier Demonstratoren umgesetzt: passive Sicherheit in einem virtuellen Fahrzeug (Demo 1), aktive Sicherheit und eHMI in zwei Fahrzeugen (Demo 2 und Demo 4) und iHMI in einer hybriden Form (Demo 3), die ein Fahrzeug umfasst, das in einem statischen Fahrsimulator läuft.

Das Projekt AWARE2ALL wird von der EU im Rahmen des Programms Horizon Europe (Projektnr. 101076868) finanziert. Der offizielle Startschuss für das Projekt ist mit einer ersten Sitzung am 1. und 2. Dezember 2022 in Brüssel gefallen.

 


[1] HRU umfasst gefährdete Verkehrsteilnehmer (VRUs - Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer) und von Menschen gesteuerte Fahrzeuge (HDVs).