Am Donnerstag, 02. Juli 2020, fand ein Kick-off Meeting der besonderen Art am Institut für neue Energie-Systeme (InES) der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) statt. Auf Einladung der projektleitenden Professoren Goldbrunner und Schrag, fanden sich 11 Vertreter mittelständischer Unternehmen Bayerns zu einem erstmals virtuellen Projekt Kick-off für das Technologieentwicklungsprojekt „Ländliche Energieversorgung der Zukunft“ (LEnZ) im digitalen Raum ein.
Gefördert durch den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung sowie den Freistaat Bayern, nimmt das InES gemeinsam mit den 11 Unternehmenspartnern fortan bis Oktober 2022 ländliche Gebiete als Schlüsselregionen für die Energiewende in den Fokus. Aufbauend auf den Vorgängerprojekten des Innovationszentrums „Biogas 4.0“ und des Kompetenzzentrums „Wärme & Wohnen“, stehen im Zentrum des Projekts die gekoppelte Nutzung von Biomasse und Solarenergie sowie innovative Lösungsmöglichkeiten der Energie-Eigenversorgung im ländlichen Raum.
Mit von der Partie und erstmals Partner in einem InES-Projekt die soleg GmbH aus Teisnach, die varmeco GmbH & Co. KG mit Hauptsitz in Kaufbeuren, die GRAMMER Solar GmbH aus Amberg und die Nahwärme Pfofeld eG. Ergänzt wird die Expertise durch die Biogasanlage-Betreiber Rösel Bioenergie GbR und die Bichlmeier-Würtinger Biogas GbR, sowie langjährige InES-Partner ENERPIPE GmbH, Elektro Neuber GmbH, Georg Bergsteiner GmbH, ratiotherm GmbH & Co. KG und die ENMA Energie Management GmbH, die sich dem gemeinsamen Cluster „Ländliche Energieversorgung der Zukunft“ anschlossen.
Zu Beginn der Veranstaltung stellten Prof. Goldbrunner und Prof. Schrag das InES, sowie die Vorgängerprojekte und Rahmendaten des Projekts LEnZ vor. Im Anschluss hatten die Netzwerkpartner die Möglichkeit ihre Unternehmen gegenüber allen Anwesenden vorzustellen und zu erläutern, welche Themen aus Ihrer Sicht im Bereich der ländlichen Energieversorgung von besonderem Interesse sind.
Als weiterer zentraler Punkt stand eine gemeinsame Diskussionsrunde mit Festlegung der thematischen Ausrichtung des Clusters auf der Tagesordnung. Beide projektleitenden Professoren moderierten gemeinsame die Diskussion mit den Partnern anhand einer digitalen Mind-Map die die eingebrachten Themen visualisierte. Auf Grundlage der vielfältigen Themen und Perspektiven aus der Felderfahrung der Unternehmenspartner, stellten Professor Goldbrunner und Schrag zwei Kernbereiche für mögliche Forschungen in Zusammenarbeit mit dem Cluster heraus: Zum einen „das Bioenergiedorf in Kombination mit Wind und Solar“ als Basis für eine ganzheitliche Betrachtung von Strukturen, Bedarfen und Potentialen der dezentralen Energieversorgung mit Blick auf die Zukunft des ländlichen Raums. Zum anderen „strombasierte Wärmeversorgung und auf Biomasse basierende Wärmenetze“ mit der Leitfrage, welche Vorteile welches Versorgungskonzept unter welchen Randbedingungen gegenüber fossilen Energieträgern in der ländlichen Energieversorgung bereithält.
Zum Abschluss des Kick-offs stellte Projektkoordinatorin Katharina Winterhalder die Veranstaltungsplanung vor und erläuterte die nächsten Projektschritte, sowie interne Kommunikationsplattformen. Neben jährlichen Cluster-Treffen und Exkursionen, wird bereits im kommenden Februar eine erste öffentliche Fachtagung angeboten.
Projektleiter Prof. Dr.-Ing. Markus Goldbrunner fasste den Kick-off wie folgt zusammen: „Es hat mich gefreut, dass wir mit unseren Projektpartnern auch ohne persönliches Treffen ein sehr effektives und konstruktives Kick-off Meeting durchführen konnten. Durch die zahlreichen eingebrachten Themen und Ideen der Partner konnten wir erste Forschungsideen zur Ländlichen Energieversorgung generieren, die bei den Cluster-Partnern auf breite Zustimmung trafen und die Begeisterung für diese Themen spüren ließen. Es gibt jetzt viel zu tun und ich freue mich auf die kommenden Jahre und eine erfolgreiche Zusammenarbeit.“
Prof. Dr.-Ing. Tobias Schrag ergänzte: „Es war sehr erfreulich, dass alle Partner der Einladung in den digitalen Raum folgten und auch langjährige Projektpartner Ihre Freude über eine erneute Zusammenarbeit ausdrückten. Netzwerkprojekte sind erfolgreich und leben von der Beteiligung unterschiedlicher Akteure. Die Vorstellungen und Diskussionen verdeutlichten: Ergänzt mit den neuen Unternehmen, haben wir in LEnZ ein spannendes Konsortium mit unterschiedlichen Perspektiven und vielfältige Felderfahrungen die notwendig sind für innovative Ansätze der Energieversorgung im ländlichen Raum.“