Was bringt die Zukunft? Um diese spannende Frage zu beantworten, warfen die zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht etwa einen Blick in die Glaskugel, sondern folgten dem vierstufigen Verfahren „Aufdecken, Experimentieren, Abgleichen, Handel“. Dazu überlegten und notierten sie zunächst in Einzelarbeit besonders wahrscheinliche Zukünfte. Anschließend arbeiteten sie in zwei Gruppen und diskutierten ihre Ergebnisse. Die Methode der Zukünfte-Labore gilt als zentraler methodischer Baustein der UNSECO Zukunftskompetenz „Futures Literacy“.
Die erste Gruppe stellte sich Pfaffenhofen 2040 als eine Stadt vor, in der Lernen und Zusammenleben Hand in Hand gehen und in der Wohn-, Lern- und Arbeitsräume dementsprechend eng miteinander verbunden sind. Menschen unterschiedlicher Herkunft, Alters- und Berufsgruppen leben der Vorstellung der Jugendlichen nach in Gemeinschaftsquartieren zusammen. Je nachdem, welche Engpässe gerade bestehen, können bestimmte Lernprogramme gestartet werden. Neben der Gestaltung unterschiedlicher Lehr- und Lernlandschaften in den Gemeinschaften, die bewusst offen und spielerisch gehalten sind und generationsübergreifendes Lernen ermöglichen sollen, werden insbesondere auch Betriebe und Unternehmen zu Lernorten.
Die zweite Gruppe präsentierte einen ausgefeilten Tagesablauf für unterschiedliche Alters- und Statusgruppen wie Rentner, Schüler und Familien. Diesem entsprechend erhalten zu bestimmten Tageszeiten beispielsweise nur Senioren das Vorrecht, Parkanlagen zu nutzen. An Sonntagen werden diese Nutzungsbeschränkungen aufgehoben, um Begegnungen außerhalb privater Räume zu ermöglichen. Kritisch wurde von einigen Teilnehmenden angemerkt, dass durch die fehlende Möglichkeit der Begegnung Konflikte entstehen könnten. Die Jugendlichen gingen jedoch davon aus, dass der soziale Zusammenhalt, die Kreativität und die Zusammenarbeit bei der Lösung individueller und kollektiver Probleme gestärkt werden.
Organisiert wurde das Zukünfte-Labor von Matthias Stadler von der Pfaffenhofener Stadtjugendpflege und Michaela Härtl vom Elternbeirat des Schyrengymnasiums. Methodisch unterstützt wurde der Workshop von Dr. Stefan Bergheim vom Zentrum für gesellschaftlichen Fortschritt (ZFG).