Schon vor der Corona-Pandemie war Digitalisierung eines der wichtigsten Themen im akademischen und industriellen Bereich. Das internationale digitale Studienprojekt des AWARE Centers "englobe - engineers go global" zwischen der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) und der brasilianischen Partneruniversität Universidade Federal do Paraná (UFPR) wurde bereits vor der Corona-Krise entwickelt und geplant – so konnten die Studierenden ohne Verzögerung starten.
Die Idee hinter dem Projekt ist recht einfach: Eine Gruppe von THI-Studierenden arbeitet digital mit Studierenden eines ausgewählten Partners in Amerika an einem Projekt, das gemeinsam von Professoren beider Universitäten betreut wird. Da das Thema direkt von einem Industriepartner der Universitäten vorgeschlagen wird, fördert das Projekt nicht nur internationale und interkulturelle Kompetenzen, sondern auch das anwendungsorientierte Lernen.
Prof. Dr. Alessandro Zimmer (THI/UFPR) startet dieses Jahr das Pilotprojekt mit der UFPR und dem Industriepartner Renault do Brasil. Die Gruppen arbeiten an gemeinsamen Aufgaben, treffen sich jede Woche über MS-Teams und tauschen Dokumente über die THI-eigene Lernplattform Moodle aus. In den ersten Wochen bereiten sie sich theoretisch vor, Themen sind dabei zum Beispiel Computervision-Algorithmen, Programmiersprachen wie Python, Automated Guided Vehicles (AGV) und die Verwendung von SWOT-Analysen. Im Anschluss starten sie mit dem praktischen Teil des Projekts, der direkt mit dem Renault-Werk in Curitiba in verknüpft ist.
Allerdings bleibt das Projekt von der aktuellen Krise nicht ganz verschont: Die ursprünglich für die Abschlusspräsentationen geplanten Besuche beider Gruppen im Partnerland können kaum durch digitale Hilfsmittel kompensiert werden. Die passende digitale Lösung, die den persönlichen, interkulturellen Austausch ersetzen kann, muss erst noch entwickelt werden.