Die Technische Hochschule Ingolstadt (THI) gestaltet den Lehrbetrieb des aktuellen Sommersemesters 2020 mit Online-Formaten. Auch wenn Präsenzveranstaltungen derzeit nicht möglich sind, so finden Vorlesungen und Seminare seit dem Semesterstart am 16. März virtuell statt. Um den Lehrbetrieb aufrechtzuerhalten, haben die Dozierenden der Hochschule ihre Lehrveranstaltungen innerhalb weniger Tage für die Fernlehre aufbereitet.
Seitdem treffen sich Studierende und Dozierende in Video- und Audio-Konferenzen, Chats oder Diskussionsforen, um Inhalte interaktiv zu erarbeiten. So hält beispielsweise Prof. Dr. Konrad Költzsch, Professor für Strömungsmechanik und Aerodynamik, seine Vorlesungen in Strömungssimulation und Strömungsmechanik als Videokonferenz mit dem Online-Dienst Zoom. Dort bespricht er mit den Studierenden die präsentierten Vorlesungsinhalte und rechnet mit ihnen gemeinsam Übungsaufgaben auf einem digitalen Whiteboard. Zur Festigung des Wissens aus der vergangenen Online-Stunde setzt Prof. Költzsch Umfragen mit Multiple-Choice-Auswahlmöglichkeiten ein. Den Konferenzraum können Studierende jederzeit – auch vor oder nach der Vorlesung – betreten, um sich mit den Kommilitonen persönlich auszutauschen. Auch außerhalb der Vorlesung arbeiten die Studierenden in Online-Kleingruppen. Darüber hinaus haben sie Zugang auf die Hochleistungsrechner im Windkanallabor der Hochschule, um auch von zuhause aus numerische Strömungssimulationen durchführen zu können. Die mitgeschnittenen Video-Konferenzen werden den Studierenden auf der Lernplattform Moodle zur Verfügung gestellt.
Ebenfalls erstellen die THI-Dozierenden Lehrvideos für ihre Studierenden, die diese sowie weitere Lehrmaterialien über Moodle abrufen. Mit Online-Zwischentests, Quizzes und Umfragen können die Studierenden ihren Lernfortschritt überprüfen. Ebenfalls bieten Dozierende Online-Sprechstunden an, so dass die persönliche Beratung unter anderem für Projekt- oder Abschlussarbeiten gewährleistet bleibt. Prof. Dr. Rudolf Dallner, Professor für Statik, Festigkeitslehre, Finite-Elemente-Methode und Computer Aided Engineering, setzt beispielsweise für seine Lehrsequenzen Screencasts ein, die Studierende zeitunabhängig zusammen mit anschließenden Aufgaben selbständig bearbeiten. Dazu nutzen sie u.a. auch E-Books und Youtube-Videos. Musterlösungen und ausführliche Tutorials stellt Prof. Dallner den Studierenden auf Moodle zur Verfügung. In Erklärvideos stellt er den Studierenden darüber hinaus Anschauungsobjekte vor, zum Beispiel zur Verformung von Bauteilen oder zur Beanspruchung eines Behälters unter Innendruck. In einem Forum auf Moodle tauschen sich die Studierenden untereinander aus. Live-Fragestunden über Zoom ermöglichen einen direkten Austausch.
Weiter können Studierende der THI von zuhause aus auf rund 90 PCs der PC-Pools mit wichtigen Programmen wie CATIA zugreifen, so dass CAD-Kurse ebenso stattfinden können wie Projekte, in denen Konstruktions- und Berechnungsaufgaben anstehen.
Unterstützt werden die Dozierenden vom Kompetenzzentrum für digitales Lehren und Lernen (KdL2) der THI, das seit dem Wintersemester 2019/20 den Ausbau digitaler Lehrangebote an der Hochschule fördert und als Anlaufstelle für alle Fragen rund um das Thema Digitalisierung der Lehre dient. Parallel dazu baut das Rechenzentrum der THI die Kapazitäten zur Bewältigung des digitalen Ansturms deutlich aus. Auch die digitalen Medien der Hochschulbibliothek, darunter rund 215.000 E-Books sowie 35.000 E-Journals und Datenbanken sind nun besonders gefragt. Informationsveranstaltungen für Studieninteressenten werden als Webinare oder Chatspecials durchgeführt.
THI-Präsident Prof. Dr. Walter Schober: „In Zeiten von Corona müssen wir sicherstellen, dass unsere Studenten kein Semester verlieren. Seit dem 16. März bieten unsere Professorinnen und Professoren Online-Lehre an. Mit der kurzfristigen Digitalisierung der Lehre leisten alle Dozenten der THI Außerordentliches – dafür gebührt ihnen unsere Anerkennung und unser Dank.“