Der Campus Neuburg der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) nimmt eine weitere wichtige Hürde. Nachdem der Bayerische Landtag Anfang Juli dem Grundstückskauf auf dem Areal der ehemaligen Lassigny-Kaserne durch die Immobilien Freistaat Bayern zugestimmt hatte, ist der Hauptanteil der zu erwerbenden Flächen, die rund 31.000 Quadratmeter im Bundeseigentum befindlichen Flächen, nun notariell beurkundet. Der Erwerbsprozess der weiteren kleineren Teilflächen, die im Besitz der Stadt Neuburg sowie des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen sind, soll noch im August erfolgen.
Bei einem Pressetermin in Neuburg an der Donau gab der Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Bernd Sibler die Förderzusage des Freistaates Bayern. In einem ersten Schritt wird bis September 2021 das Gebäudes 6 auf dem Campus für 2,2 Millionen Euro saniert, welches die ersten Studiengruppen aufnehmen wird. Gleichzeitig wurde im Pressetermin eine Verpflichtungserklärung von Freistaat, Stadt und Landkreis unterzeichnet, in der sich die Stadt Neuburg und der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen verpflichten, sich mit drei Mio.€ an dem Campus zu beteiligen. Den Schwerpunkt des Gesamtvorhabens von ca. 130 Mio.€ übernimmt der Freistaat.
THI-Präsident Prof. Dr. Walter Schober informierte beim Pressegespräch über das weitere Vorgehen: Nach Abschluss des gesamten Grunderwerbs steht als nächster Schritt die Auslobung des Architektenwettbewerbs an, der für die zweite Jahreshälfte 2020 geplant ist. Bis zum Start des Wintersemesters 2021/22 wird das erste der unter Denkmalschutz stehenden Gebäude auf dem Lassigny-Gelände saniert sein, sodass die ersten 80 Studierenden direkt vor Ort mit bis zu sieben Professoren den Studienbetrieb aufnehmen können. Am Standort Neuburg startet die THI mit zwei in Bayern einmaligen Studienangeboten: dem Bachelorstudiengängen Nachhaltigkeits- und Umweltmanagement sowie dem Bachelorstudiengang Wirtschaftsingenieur Bau. Weitere neun Bachelor- und Masterstudiengänge werden bis 2030 sukzessive aufgebaut; der Campus wird damit in einem ersten Schritt auf 1250 Studierende wachsen. Bis 2025/26 soll die Sanierung der Altbauten und die Errichtung der Neubauten abgeschlossen sein.
Nach der Sanierung des Gebäude 6, in dem die ersten Studiengruppen einziehen werden, wird ein attraktiver Modulbau für ca. 500 Studierende errichtet. Dessen Fertigstellung ist zum Herbst 2022 geplant. Am Campus sollen Studierende in der Fakultät „Nachhaltige Infrastruktur“ in den Bereichen Bau, Energie und Umwelt ausgebildet werden. Daher hat der Campus den Anspruch, in seiner Gestaltung diese Aspekte zu berücksichtigen.
Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Bernd Sibler: „Die Außenstelle der THI in Neuburg ist ein Campus mit Zukunft. Hier treffen hervorragende Bedingungen zum Studieren, Wohnen und Arbeiten auf ein hochinnovatives Studien- und Weiterbildungsangebot: mitten in der Stadt und zum Wohl der gesamten Region. Mit dem starken Rückenwind der Hightech Agenda Bayern können wir den Aufbau des Campus weiter beschleunigen. Die Vereinbarung, die wir hierzu heute unterzeichnet haben, ist ein wichtiger Schritt, mit dem wir unserem Ziel ein gutes Stück näher kommen. Außerdem haben wir grünes Licht für die Sanierung des ersten Gebäudes auf dem Gelände gegeben – eine wichtige Keimzelle für den anvisierten Start des Studienbetriebs in rund einem Jahr.“
Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert: „Es freut mich, dass es uns gelungen ist, den Campus Neuburg als besonderes Paradebeispiel unseres zukunftsorientierten Weges der bayernweiten Technologieoffensive Hightech Agenda entstehen zu lassen. Für unsere Region ist er noch mehr: Perspektive und nachhaltige Chance.“
Prof. Dr. Walter Schober, Präsident der Technischen Hochschule Ingolstadt: „Mit dem Campus Neuburg schaffen wir einmaliges: Ein lebendiges Wissensquartier auf dem Studierende lernen, forschen und leben können. Freizeiteinrichtungen, Räume für StartUps und die Gestaltung des Campus als „Living Lab“ gehören dazu. Wir freuen uns, wenn wir im nächsten Jahr mit den in Bayern einzigartigen Studiengängen „Nachhaltigkeits- und Umweltmanagement“ sowie „Wirtschaftsingenieurwesen Bau“ starten.“
Neuburgs Oberbürgermeister Dr. Bernhard Gmehling: „Die Einigung der Grundstücks-eigentümer und Verhandlungspartner sowie die damit einhergehende Nachricht, dass jetzt gekauft und damit weiterentwickelt werden kann, ist für Neuburg an der Donau gerade zur schwierigen Coronazeit unglaublich wertvoll. Es freut mich sehr, dass dieser Meilenstein auf dem Weg zur Hochschulstadt Neuburg bewältigt wurde. Ich bedanke mich im Namen des Stadtrates und der Bürgerschaft bei allen, die zum wichtigen Schritt beigetragen haben.“
Landrat Neuburg-Schrobenhausen Peter von der Grün: „Ich freue mich sehr, dass wir uns jetzt auf die Zielgerade zubewegen. Der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen steht voll hinter dem THI-Campus und leistet deshalb seinen Beitrag, um den raschen Fortschritt der Planungen nach Kräften zu unterstützen. Das geschieht sowohl durch einen finanziellen Beitrag, als auch durch den Verkauf zweier Landkreis-Grundstücke.“