Strategien gegen den Fachkräftemangel

Gerade in der Region Ingolstadt ist das Thema brisant. Nachdem die Stadt gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft die Fachkräfteallianz ins Leben gerufen hat, beschäftigte sich auch die Technische Hochschule Ingolstadt mit der Problematik: Im Rahmen einer ganztägigen Veranstaltung skizzierte Trendforscher Tristan Horx verschiedene Zukunftsszenarien. Ein prominent besetztes Podium diskutierte im Anschluss Lösungsansätze.

Trendforscher Tristan Horx im Gespräch mit Moderatorin Petra Bindl (Foto: THI).

Trendforscher Tristan Horx im Gespräch mit Moderatorin Petra Bindl (Foto: THI).

„Die Zukunft hat sich verändert“, stellte Tristan Horx zu Beginn seiner Keynote fest. Der 30-jährige Österreicher beleuchtete mögliche Entwicklungen aus der Perspektive der Generation Y. Die Megatrends, so Horx, hätten ausgedient. Aufgrund einer Vielzahl von Krisen – Krieg, Inflation und Klimakatastrophe – könne man nicht mehr von linearen Entwicklungen ausgehen, sondern müsse Regressionsschleifen miteinkalkulieren. Dies zeige sich auch in Erwerbsbiografien: Geradlinige Lebensläufe seien in Zukunft eher die Ausnahme als die Regel. Zudem müsse man aufgrund der demografischen Entwicklung Modelle etablieren, die ältere Beschäftigte länger im Arbeitsmarkt hielten, damit dieser von ihrer Fachkenntnis profitiert.

In Workshops wurden unter anderem Horxʼ Thesen erörtert und die Themenbereiche „Internationale Studierende – die Fachkräfte von morgen“, „Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Wirtschaft – Stärkung der Region“ und „New Work – Auswirkungen der neuen Arbeitswelten für die Region“ vertieft. Im Anschluss diskutierten THI-Präsident Professor Walter Schober, Wirtschaftsreferent Professor Georg Rosenfeld, IHK-Leiterin Catherine Schrenk, Airbus-Standortleiter Stefan Römelt und THI-Nachwuchsprofessor Martin Landesberger Lösungsstrategien für die Region 10. Während Schrenk vor allem im Fachkräftemangel und den oftmals zu hohen bürokratischen Hürden Gefahren für Betriebe in der Region sieht, outete sich Professor Rosenfeld als Berufsoptimist. Er hob die enge Abstimmung zwischen Wirtschaft und Wissenschaft als Alleinstellungsmerkmal des Standorts Ingolstadt hervor. THI-Präsident Professor Walter Schober bestätigte diese Einschätzung und ergänzte: „Die THI fördert den qualifizierten Zuzug. Rund ein Viertel unserer Studierenden kommt aus dem Ausland, 80 Prozent von ihnen bleiben und stützen den Arbeitsmarkt in der Region. Künftig legen wir unseren Fokus noch stärker auf Diversität, indem wir unsere Partnerschaften mit Südamerika und Afrika gezielt ausbauen.“

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