THI-Studierende untersuchen Wasserkraft-Potenzial im Landkreis Pfaffenhofen

Gruppenfoto der Studierenden mit Professor in einem Wasserkraftwerk.

Exkursion der Projektgruppe zu einem Wasserkraftwerk in Rohrbach im Landkreis Pfaffenhofen. Quelle: THI

Studierende der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) haben untersucht, welches Potenzial in der Wasserkraft im Landkreis Pfaffenhofen liegt und welche zusätzlichen Alternativen zu klassischen Wasserkraftwerken in Zukunft möglich wären.

Die Stadt Pfaffenhofen gewinnt bereits 49 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien. Der Strom aus Wasserkraft, der in den 39 Wasserkraftwerken des Landkreises gewonnen wird, macht derzeit ein Prozent der gesamten erzeugten Energie in der Stadt aus. Ähnlich gering ist der Anteil im Landkreis mit 2 Prozent.

Laut Berechnungen der Studierenden kann das Potenzial der bestehenden Wasserkraftwerke bis 2030 um bis zu 14 Prozent gesteigert werden. Das ist in der Gesamtbetrachtung zwar ein kaum nennenswerter Anstieg, für ein einzelnes Kraftwerk kann es sich aber als durchaus lohnenswert erweisen: Wirkungsgrade, die um 5 bis 11 Prozent höher sind, wären durch einen Wechsel der Turbinen möglich, mit einer automatischen Rechen-Reinigungsanlage wäre der Wirkungsgrad um bis zu 5 Prozent steigerbar. Eine optimierte Betriebsführung würde 3 bis 10 Prozent bringen. Weitere Wasserkraftwerke im Landkreis Pfaffenhofen über die bestehenden 36 hinaus, so die Ergebnisse der Studierenden, seien nicht möglich, da dies dem jeweiligen Fluss zu viel Energie wegnehmen würde.

Die Studierenden untersuchten weiter, welche zusätzlichen Alternativen zu Wasserkraftwerken in Zukunft denkbar wären. Dabei stießen sie auf neue Formen der Energiegewinnung durch Wasserkraft, die noch in der Entwicklung sind, aber in Zukunft bei der dezentralen Energiegewinnung einzelner Haushalte eine Rolle spielen könnten. Kerngedanke dieser Entwicklungen ist die Nutzung langsam fließender und flacher Gewässer, die für klassische Wasserkraftwerke nicht geeignet sind. Einzelne Familien, die direkt an einem solchen Gewässer leben, könnten so mittels Wasser-Kleinkraftwerken und in Kombination mit anderen erneuerbaren Energien als Selbstversorger agieren.

Betreut wurden die Studierenden in ihrem Projekt von Prof. Dr. Daniel Navarro Gevers, Professor für Elektrische Energietechnik in den erneuerbaren Energien. Unterstützt wurden sie dabei vom Landkreis Pfaffenhofen, dem Fischereiverband Bayern sowie dem Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt.

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