Experimentell wurde es für Studierende des 4. und 6. Semesters der Bachelor-Studiengänge Digital Business, Betriebswirtschaft, International Management sowie Medienpsychologie und Digital Business an der THI Business School, die das Seminar „Green Nudging – Beitrag der Verhaltensökonomie zu nachhaltigen Kund:innenentscheidungen“ besuchten. Zusammen mit Dr. Christine Hennighausen, Professorin für Medien- und Kommunikationspsychologie, entwickelten sie kleine Interventionen zur Förderung von nachhaltigem Konsumverhalten auf dem THI-Campus über sogenannte Nudges („Anstöße“). Als Themenfelder wurden Energiesparen, nachhaltige Ernährung und Müllvermeidung gewählt.
Eines der Experimente galt dem Lichtsparen in der Bibliothek. Hierfür wurden an Einzeltischen Hinweise zum Lichtsparen angebracht sowie das Leselicht eingeschaltet. Dies wurde verglichen mit der gleichen Anzahl an Einzeltischen ohne Hinweis sowie mit brennendem Licht. An den Tischen mit Hinweisschild wurden von den Personen, die die Tische nutzten, alle Lichter ausgeschaltet, während an den Tischen ohne Hinweis nur die Hälfte der Lichter ausgeschaltet wurden. Während des Testzeitraums wurden die Hinweisschilder von vielen Vorbeigehenden gelesen und auch darüber gesprochen. Das Feedback war durchweg positiv.
Ein weiteres Experiment widmete sich dem Zigarettenmüll auf dem Campus. Dafür wurden Plakate an und um den Raucherinseln angebracht, welche die Rauchenden auf die richtige Entsorgung der Zigaretten aufmerksam machten. Dies führte dazu, dass dreimal so viele Zigaretten korrekt entsorgt wurden im Vergleich zu Raucherbereichen ohne Hinweisschilder.
Weitere Interventionen aus den Themenfeldern Energiesparen & Fitness (Treppe statt Aufzug) sowie nachhaltige Essenswahl & Müllvermeidung in der Mensa haben bisher zu keinen eindeutigen positiven Tendenzen geführt.
Das didaktische Ziel hinter den Experimenten war es, den Studierenden die Wirksamkeit der Green Nudges aufzuzeigen und einen Praxisbezug zu den erlernten Themen herzustellen. Um daraus langfriste Maßnahmen abzuleiten, müssten die Interventionen mit größeren Testgruppen über einen längeren Zeitraum wiederholt werden.