Wie viel tragen die milliardenschweren Forschungsbudgets von Pharmaunternehmen wirklich zur Entwicklung neuer Medikamente bei? Dieser Frage geht das Competence Network for Life Science Innovation nach, das an der Universität St. Gallen angesiedelt ist. Einer seiner Initiatoren und führenden Köpfe ist Prof. Dr. Alexander Schuhmacher, Professor für Life Science Management und Leiter des gleichnamigen Bachelorstudiengangs an der THI Business School. Jetzt hat das amerikanische Forbes-Magazine das Competence Network als eines der wichtigsten im Bereich der Forschung an R&D Efficiency (dt.: Effizienz in Forschung und Entwicklung) weltweit gelistet und Schuhmacher ein ausführliches Interview gewidmet.
Rund 150 Milliarden Dollar werden weltweit in die Forschung an neuen Arzneien investiert, schätzt der Autor des Forbes-Artikels – pro Jahr. Weltweit wurden 2021 jedoch nur 50 vollständig neu entwickelte Medikamente zugelassen. Wie effizient arbeiten die Forschungs- und Entwicklungsabteilungen der Pharmaunternehmen also und lohnen sich die immensen Kosten für Investoren und die Gesellschaft?
Alexander Schuhmachers Competence Network verfolgt bei der Analyse dieser strategischen Frage einen interdisziplinären Ansatz – im Netzwerk arbeiten Experten aus unterschiedlichsten Fachrichtungen mit. Er glaubt, dass das einer der Gründe ist, warum die Gruppe so erfolgreich ist. Zahlreiche wissenschaftliche Publikationen gehen auf ihre Mitglieder zurück. Als eine von nur ganz wenigen Forschungsgruppen in Europa wird sie von der amerikanischen FDA, der Zulassungsbehörde für neue Medikamente, mitfinanziert.
Die größte Herausforderung bei der Arbeit der Gruppe ist die Bewältigung einer Unmenge von Daten, die teilweise öffentlich zur Verfügung stehen, teilweise von Pharmaunternehmen angefragt und bereitgestellt werden müssen. Die Komplexität bei der Analyse dieser Daten wird immer größer, auch weil die Pharmaunternehmen immer mehr auf neue Technologien setzen, wie z.B. künstliche Intelligenz.
„Letztendlich schaffen wir Transparenz im wichtigsten Teil der Wertschöpfung von Pharma- und Biotechunternehmen und somit Vorlagen sowie Entscheidungsgrundlagen für Unternehmensleitungen.“
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