Können Preisreduzierungen für Obst und Gemüse kurz vor Ladenschluss dafür sorgen, dass Supermärkte weniger Lebensmittel entsorgen müssen? Dieser Frage sind Studierende des Bachelorstudiengangs Internationales Handelsmanagement der THI Business School in einem Praxisprojekt nachgegangen. Das Projekt fand in Kooperation mit einem großen deutschen Einzelhändler statt. Es wurde von Prof. Dr. Stefan Rock, Professor für Handelsmanagement und Handelslogistik an der THI Business School, betreut.
Kundinnen und Kunden erwarten, dass sie in den Supermarktregal bis zum Ladenschluss eine reichhaltige Auswahl an frischem Obst und Gemüse vorfinden – für die Supermärkte eine enorme Herausforderung. Das führt häufig dazu, dass Supermärkte größere Mengen als eigentlich nötig mit der Folge bestellen, dass am Ende des Tages zahlreiche, eigentlich noch genießbare Lebensmittel entsorgt werden, weil sie bis zum nächsten Tag verdorben wären.
Um das zu vermeiden, hat das Team von Studierenden getestet, wie sich über sinnvolle Preisreduzierungen in einem bewusst gewählten Zeitfenster vor Ladenschluss Angebot und Nachfrage besser aufeinander abstimmen lassen. In einem ersten Schritt analysierten die Studierenden detailliert Angebot und Nachfrage sowie Bestellmengen sämtlicher Obst- und Gemüsesorten, die der Einzelhändler in seinem Sortiment führt. Anschließend reduzierten sie, unter Beachtung der noch vorhandenen Warenmengen, erst um 16 Uhr und ein weiteres Mal um 18 Uhr die Preise einzeln für jede Sorte.
Das Ergebnis: Schon geringe Preisreduzierungen sorgten für eine veränderte Nachfrage und somit höhere Absätze. Gleichzeitig achteten die Kundinnen und Kunden verstärkt auf die Qualität. In Summe kamen die Studierenden zu dem Schluss, dass Preisreduzierungen ein probates Mittel darstellen, um die Vernichtung wertvoller Lebensmittel zu reduzieren. Eine gute Disposition kann es jedoch nicht ersetzen.
Das Projekt lief mehrmals über jeweils eine Woche in unterschiedlichen Filialtypen des Einzelhändlers.