Droht bald ein Mangel an Lkw-Fahrern in Deutschland, so wie es schon in Großbritannien zu beobachten ist? Prof. Dr. Stefan Rock, Professor für Handelsmanagement und Handelslogistik an der THI Business School, hat in einer groß angelegten Umfrage unter mehr als 1.100 Lkw-Fahrern und -Fahrerinnen ermittelt, wie zufrieden sie mit ihrem Job sind. Ziel war herauszufinden, welche Faktoren den Job attraktiv oder unattraktiv machen und welche Bedingungen erfüllt sein müssen, um in Zukunft genügend Nachwuchs gewinnen zu können.
Sollten der Logistik- und Transportbranche in einigen Jahren immer mehr Trucker fehlen, hätte das massive Auswirkungen auf die alltägliche Verfügbarkeit von Waren, etwa frischen Lebensmitteln, Benzin, Ersatzteilen und vielem mehr. Zwar könnte man mit einer effizienteren Beladung der Lkws oder durch die Vermeidung von Leerfahrten den Mangel an Fahrerinnen und Fahrern kompensieren, allerdings nur bis zu einem gewissen Grad.
In der Umfrage zeigten sich viele Trucker z.B. unzufrieden mit der Bezahlung, dem Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer oder dem hohen Termindruck. An die Arbeitgeber richteten sie die Forderung nach höherem Gehalt, aber auch nach der Individualisierung der Fahrzeugausstattung oder der Bezahlung des Führerscheins. Gleichzeitig müsste die Politik andere Rahmenbedingungen schaffen, wie die Verbesserung der Parkplatzsituation oder fahrerfreundlichere Lösungen etwa zur Nacht- und Wochenendruhe.
Die Befragung fand über einen Zeitraum von drei Wochen statt und wurde online durchgeführt.